Samstag, 23. Juli 2011

Trauer und Fassungslosigkeit

Es fehlen die Worte. Die Worte, die hier passen würden. Die Worte, die die Angehörigen trösten könnten.

Trauer, Fassungslosigkeit, Erschrecken, Wut, Ohnmacht.

Bilder im Kopf.
Bilder, die da sind, obwohl ich bisher noch nie selbst in Norwegen war.
Bilder, die die Nachrichtenbilder ergänzen.
Bilder, die ich nicht gerufen habe.

Furchtbares Kopfkino.

Unter dem Camp einer befreundeten Jugendorganisation der Norwegischen Arbeiterpartei kann ich mir sehr viel vorstellen. Das macht mein Job als Jusoreferent. Das geht mir genau deshalb näher, wie die auf diesem scheiß Planeten leider übliche, tägliche Verbrechens- und Wahnsinnsberieselung durch die Nachrichten, das Web, die Zeitungen. Es ist deshalb so zum Kotzen real vorstellbar; so nah für mich.

Weiche Knie, endlose Trauer. Fragen, die einem nie jemand seriös beantworten wird. Antworten!? Medizinische, politische, pseudowissenschaftliche? Solche, die die Unfassbarkeit des Geschehenen nie erklären können. Was bringt ein Individuum dazu, so etwas zu tun? Dinge, die man aber auch niemals selber verstehen mag, weil sie zu abstrus, zu schrecklich sind, um sie sich jemals vorzustellen können zu wollen.

Was macht man in einem Rechtsstaat mit einem Subjekt, der zu so etwas fähig ist? Menschen in die Augen zu sehen. Jemanden, den man noch nie gesehen hat einfach über den Haufen zu schießen. Nicht einmal... viele Dutzende male. Einen Menschen mag ich das Monster nicht nennen.

Und die Medien? Die Berichterstattung? Wieder wird von einem Fundamentalisten gesprochen. Diesmal - ausnahmsweise - von einem Christlichen. Solche Berichterstattung schürt aber nur Hass und ist Futter für den nächsten Wahnsinn. Das war sie schon immer. Das hier ist kein Fundamentalismus mehr. Das hier ist ein scheiß Nazi. Ob mit oder ohne Mittäter: Ein Wahnsinniger. Oder mehrere Wahnsinnige? Für das Ergebnis fast egal. Dazu braucht es zumindest keine, der viel beschworenen Terrornetzwerke. Keine schwachsinnigen Bedrohungsszenarien unterbeschäftigter Politexperten. Lasst es! Haltet eure Fresse!

Jede andere Tierart, die solche Wesen hervorbrächte, würden wir "Krone der Schöpfung" zu Recht fürchten. Aber solche Tierarten gibt es nicht.

Fürchten wir uns selbst! Fürchten wir den Hass, den Neid, die Niedertracht, die inneren Abgründe, die zu solchen Ereignissen führen!

Menschheit, mir graut gerade vor Dir...

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