Dienstag, 18. Dezember 2018

Persönlich betroffen - mein Brief als Dieselfahrer an die Bundesumweltministerin


Liebe Svenja,

wir kennen uns aus dem Landtagswahlkampf in Bayern. Ich war mit Dir im Sommer 2018 als SPD-Kandidat im östlichen Landkreis Freising Bienen retten.

Nun möchte ich gerne meinen Euro 5 – Diesel vor politischem und lobbyistischen Chaos erretten.

Zum Hintergrund.
Ich fahre einen Euro 5 Diesel, Baujahr 2014
Mercedes Benz 220 C-Klasse Kombi.
Derzeit 89.000 km auf dem Tacho.
Zeitwert ca. 20.000 Euro.

Mir wurde gesagt, dass es eine Hardware-Nachrüstung auf Euro 6 auf dem Markt bereits bei Spezialherstellern gäbe. Sie wäre (mit Einzelabnahme beim, TÜV) für gut 3.000 Euro eben bei diversen Fachfirmen zu haben.

Nun meine Fragen:

1.  Macht ein Umbau von Euro 5 auf Euro 6 technisch noch Sinn?

Grund der Frage ist ein Focusartikel, der mich sehr wütend zurückgelassen hat:

----Den Link habe ich deaktiviert, damit DSGVO Festischisten und Urheberrechtsabmahner bei mir keine Spielwiese finden. Sinngemäß spricht er davon, dass durch juristische Entscheidungen auf EU-Ebene, die bereits passiert sind, bald auch Euro 6 Diesel von Fahrverboten betroffen sein dürften und kein Autofahrer mehr Planungssicherheit haben dürfte...-----

Weiter im Text:
Das kann doch nicht sein? Spinnen jetzt alle?

2. Wie viel von der Nachrüstung von Euro 5 auf Euro 6 müsste ich wirklich selber bezahlen, falls sie doch noch Sinn macht?

3. Wann ist klar wie viel jede/r von uns selbst bezahlen muss (derzeit ist noch nicht klar, ob Mercedes auch vom Dieselskandal betroffen ist, die Frage gilt für eine freiwillige Lösung)
Ich wohne 25 Kilometer von München entfernt. Aber zwischen meinem Landkreis und München sind leider noch ca. 15 Kilometer Landkreis München. Damit gilt der Kreis Freising als nicht direkter Anrainer an München. Bekomme ich also trotzdem etwas erstattet, oder muss ich auf Fahrverbote von Landstraßen in meinem Kreis warten, nur weil ich formal nicht an einer Ballungsraumlösung partizipieren kann? Wo kann man sich informieren?

4. Wenn es eine (Hardwarenachrüstungs)Lösung gibt, die ich in Anspruch nehmen könnte, ab wann gilt die und wo ist dieser Zuschuss genau wie zu beantragen?

5. Wer gibt hier mal umfassende Infos weiter? Der Konzern Mercedes Benz kann mir hier ebenso wenig weiterhelfen, wie das Mercedes Autohaus vor Ort, das Landratsamt oder die Verbraucherzentrale.

Bitte tut konkret etwas und schafft endlich Information für alle Bürgerinnen und Bürger! Ich würde mein Auto sofort auf Euro 6 umrüsten lassen. Nur dazu müsste sichergestellt sein, dass mindestens ¾ dieser 3.000 Euro Kosten erstattet werden. Ich will und werde mein Auto nicht tauschen. Ich mag es behalten.

Ich habe vor, mein KFZ dann wie meinen letzten Benz zu fahren, bis er mindestens 22 Jahre alt ist und 300.000 oder 400.000 km auf dem Buckel hat. Was diese Art der Diesel PKW nämlich bisher ausgezeichnet hat, war die Gesamtökobilanz eines meistens sehr langen und verschleißfreien Autolebens bei ökonomisch sehr interessanten niedrigen Verbräuchen.

In unserer Wegwerfgesellschaft scheinen diese Fakten aber nicht mehr zu zählen. Sie sollten es aber, weil sonst die Hälfte der verblieben 14 Umfrageprozent auch noch mit den Füßen abstimmen wird, wenn dieses automobile Schilda noch ein paar Monate so weiter geht. Ich habe auch eine gute Rechtsschutzversicherung und habe vor, ggf. bei Bedarf gegen irgendwelchen Unsinn auch durch alle Instanzen bis zum EUGH zu prozessieren.

Ich harre nun gespannt auf eure Antwort. Die hoffentlich weniger aus Politsprech, denn aus einer SEHR praktischen Handlungslösung für meinen konkreten Fall besteht...
So, liebe Svenja, habe ich Dich auch vor Ort erlebt. 

Sozial. Demokratisch. Praktisch denkend und bürgernah.

Mit freundschaftlich hoffenden Grüßen

Markus Grill
SPD-Stadtverbandsvorsitzender Freising
Ex-Landtagskandidat

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.