Montag, 2. Januar 2012

Stille Nacht, einsam wacht ... ihr Nachbarschaftswachschutz.

Am Anfang
Man muss etwas tun.
Sie haben kleine Vorgärten, Reihenhäuser, Siedlerhäuser.
Manche davon sind Rentner.
Andere von ihnen haben wirklich Zeit.
Die Schriftführung im Verschönerungsverein reicht ihnen nicht mehr.
Sie haben Ambitionen. Wollen das Gesocks von den Straßen haben.
Manche davon gehen aber auch einfach ihrer Frau auf die Zwiebel.
Überhaupt Frauen.
Sie haben nicht so das Gespür für diese wichtigen Dinge.

Das erste Treffen
Der Einbruch in die Schrebergartenhütte.
Die drei zerschlagenen Porzellangartenzwerge im Sperberweg.
Da muss man doch was tun. Vor 45 hats das nicht gegeben, sagt Hjalmar.
Hjalmar muss das wissen, denn er ist 88 und war noch Flackhelfer.
Hjalmar hat was gegen Weicheier. Hjalmar hält Ordnung.
Helmuts Frau macht Schnittchen.

Alles braucht eine Ordnung
Sie organisieren sich.
Sind Armbinden sinnvoll? Schlagstöcke und Pfefferspray?
Es werden Schichten festgelegt.
Es wird ein Vorstand gewählt.
Sie laufen zu zweit. Alle 2 Stunden von 20 Uhr bis um 4 Uhr morgens.
Die Schrotflinte kommt erst in der 0 Uhr-Schicht mit.
Die Waffengesetze in diesem Land müssen einfach gelockert werden
- finden Dieter und Hjalmar.
Früher war alles besser.

Der beste Freund des Wachhabenden
Helmut hat einen Schäferhund. Der muss nun mehrfach nachts raus, ob er muss oder nicht.
Mit Helmut und Hjalmar. Manchmal auch mit Dieter und Rolf.
Dieter und Rolf haben keinen Hund.
Horst hat einen Dackel. Der Dackel heißt Wastl und ist bösartig.
Wastl ist viel bösartiger als Helmuts Schäferhund. Wastl ist deshalb gut geeignet.
Helmuts Schäferhund heißt Hasso und hat einen Stammbaum.
Günther hat nur einen Mops.
Möpse sind nicht geeignet, bösen Buben Angst zu machen.
Nein! Auch Möpse mit Stammbaum nicht.
Günther ist seltsam.
Günther nimmt die Nachbarschaftsinitiative nicht ernst genug.
Man muss Günther mit seinen Multikultifreunden im Auge behalten.

Besondere Veranlagungen
Rolfs Sohn ist Türsteher an einer Disse und arbeitet beim Bahnschutz.
Rolf ist nun stellvertretender Vorsitzender und hat die B-Schicht.
Bei Rolf liegt die Sicherheit quasi in der Familie.
Das ist genetisch bedingt. Rolf ist geeignet.
Fast besser wie Helmuts Schäferhund.
Rolfs Frau hat schon wieder blaue Flecken im Gesicht.
Dass sie aber auch 2 mal im Monat die Treppe runter fällt?
Der arme Rolf.

Erste Erfolge
Neulich erst wurde erfolgreich ein Falschparker an der Ecke überführt.
Er war nicht aus der Gegend.
Die Polizei wurde unverzüglich verständigt.
Für das Raußreissen von 2 Rosenbüschen auf dem Kreisverkehr...
...gibt es auch schon einen konkreten Anfangsverdacht.
Der Mops von Günther. Der Hund ist ein Schwerverbrecher.
Man stand auch schon in der Zeitung. Als Vereinsneugründung
Mit Bild und Wastl und Schriftführer und Armbinden.

Indizien und Hintergründe
Außerdem hat Helmut den Dieter auf eine wichtige Sache aufmerksam gemacht.
Das Jugendzentrum stört den Siedlungsfrieden.
Das Jugendzentrum liegt außerhalb der Siedlung 3 km entfernt im Nachbarortsteil.
Trotzdem. Es zieht nur Elemente an. Junge Elemente, unberechenbare Elemente.
Und der türkische Gemüseladen vorn am Eck?
Das sind eh alles Islamisten. Die sollen auf sich selbst aufpassen.
Die zerbrochene Fensterscheibe damals war doch nur inszeniert.
Garantiert Versicherungsbetrug. Das kennt man ja.
Ja die Elemente, die Islamisten und die kriminellen Jugendlichen.
Es könnte so schön sein, wenn sie nicht wären.


Aber dafür sind wir ja da.
Wir sorgen für Ruhe und Ordnung.
Stille Nacht, einsam wacht.
Ihre private Sicherheitswacht.
Es ist gut, dass es uns gibt!

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